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100 Jahre Physiknobelpreis Johannes Stark

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Johannes Stark ist zweifellos eine der umstrittensten und tragischsten Figuren der Physik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Einerseits machte Stark wegweisende physikalische Entdeckungen – des Dopplereffekts in Kanalstrahlen sowie der Aufspaltung von Emissionslinien in elektrischen Feldern –, für die er als Professor am  physikalischen Institut der Universität Greifswald 1919 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde. Der nach ihm benannte Stark-Effekt hielt Einzug in jedes Physiklehrbuch und ist bis in die Gegenwart curricularer Bestandteil des Physikstudiums. Er findet in aktueller Forschung Anwendung von der Laserkühlung ultrakalter Atome bis hin zur Einzelmolekülspektroskopie biologischer Makromoleküle.
Andererseits muss das Verhalten Starks im Nationalsozialismus verurteilt werden. Stark gilt neben Philipp Lenard als einer der Hauptvertreter der „Arischen Physik“, welche die Quantenphysik ablehnte und als “jüdisch” bezeichnete. Von 1933 bis 1939 war Johannes Stark Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) sowie von 1934 bis 1936 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). In seiner präsidialen Funktion übte er einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Wissenschaft und deren Förderung im nationalsozialistischen Deutschland aus, die entsprechend der vorherrschenden Ideologie thematisch eingeengt werden sollte.

100 Jahre Physiknobelpreis Johannes Stark

Organisator

Veranstaltungsort

  • Krupp Kolleg
    Martin Luther Str. 14
    17489 Greifswald

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