Phreatomagmatische Eruptionen, bei denen sich der Vulkan unter Wasser befindet, können mit einem besonders großen Eintrag von H2O in die Stratosphäre verbunden sein. Die Eruption des Hunga-Tonga Hunga-Ha'apai im Januar 2022 war eine solche Eruption und trug an nur einem Tag ca. 15% des gesamten stratosphärischen H2O Gehalts in die Stratosphäre ein. Die Ausbreitung des vulkanischen H2O in der mittleren Atmosphäre (15 - 100 km) erlaubt auf bisher einzigartige Weise die Überprüfung des wissenschaftlichen Verständnisses atmosphärischer Transportprozesse. Die Hunga-Tonga-Eruption ist Thema eines neuen Physikkonkrets (Ausgabe 71) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/publikationen/physikkonkret/pix/pk-71_atmosphaerenphysik_web.pdf), an dem die AG Umweltphysik maßgeblich beteiligt war.
Eine weitere phreatomagmatische Eruption war die des Krakatoa im August 1883 (Sundastraße, Indonesien). In der Folge dieser Eruption gab es zahlreiche ungewöhnliche optische Phänomene (Afterglows, Bishop-Ringe, blaue Sonne/blauer Mond). Eine neue Studie, die im Fachjournal Atmospheric Chemistry and Physics erschien und als Research Highlight ausgewählt wurde, befasst sich mit einem bisher in der Literatur nicht diskutierten Phänomen, den grünen Sonnenuntergängen (https://acp.copernicus.org/articles/24/2415/2024/acp-24-2415-2024.html). Grüne Sonnenuntergänge können durch anomale Streuung an stratosphärischen Sulfataerosolen hinreichender Menge und hinreichender Größe erklärt werden und treten durchschnittlich nur etwa einmal pro Jahrhundert auf.
AG v. Savigny: Neue Beiträge zu vulkanischen Effekten auf die Atmosphäre
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