Das Ozonloch – noch eine Gefahr?

Physikalisches Kolloquium

Stratosphärisches Ozon ist ein wichtiger Bestandteil unserer Atmosphäre, denn es schirmt die gesundheitsschädliche UV-Strahlung schon in der oberen Atmosphäre ab und beschützt so das Leben auf der Erde. 90% der Ozonmasse befinden sich in der Stratosphäre, jedoch wirken sich Änderungen des stratosphärischen Ozons auch auf die Troposphäre, das Wetter und Klima aus.

Seit Beginn der industriellen Produktion von Halogenkohlenwasserstoffen in den 1960er Jahren, hat das stratosphärische Ozon infolge chemischer Abbauprozesse abgenommen. Das deutlichste Beispiel ist die jährlich wiederkehrende dramatische Ozonzerstörung im Frühjahr der Antarktis, das sogenannte „Ozonloch“. Als Ergebnis des Montrealer Protokolls aus dem Jahr 1987 und verschiedener Folgeabkommen, in denen der Gebrauch und die Produktion der ozonzerstörenden Halogene reguliert bzw. verboten wurde, zeigt sich inzwischen eine langsame Zunahme des stratosphärischen Ozons. Modellprojektionen sagen übereinstimmend eine vollständige Erholung der global gemittelten Ozonschicht auf ungestörte Werte vorher. Wann dies geschieht, hängt jedoch stark von der Zunahme der Treibhausgase und den damit verbundenen komplexen dynamischen und thermischen Wechselwirkungen mit der Ozonchemie ab.

Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der Ozonschicht in der jüngeren Vergangenheit und stellt Modellprojektionen der zukünftigen Entwicklung vor. Die Ursachen der Ozonentwicklung werden diskutiert, ebenso wie sie Auswirkungen von Ozonänderungen auf die Troposphäre.

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